Das Jahr 2011 war in der Westlausitz zu warm, sonnenscheinreich und recht trocken, wenn der nasse Juli nicht gewesen wäre. Damit hat das Jahr in den Medien und so mancher negativer Wahrnehmung einen komplett falschen Eindruck hinterlassen. Ursächlich hierfür war wohl der etwas zu sonnenscheinarme, verregnete und wenig sommerliche Urlaubsmonat Juli.
Mit 9.8°C war Jahresüberschuss von 1.1 Kelvin zu verzeichnen. Der Erwärmungstrend geht damit weiter. Außer Februar und Juli waren alle Monate überdurchschnittlich mild. 751 mm Niederschlag liegen über dem langjährigen Mittel, den Löwenanteil träg der Juli mit satten 241 mm. Ummantelt wurde dieser von zu trockenen Monaten, extrem der November mit 0.8mm, was einen Negativrekord darstellte. Mit 1960 Sonnenstunden war es das sonnenscheinreichste Jahr nach 2003 !
Nach dem Rekordschnee vom Dezember stellte sich das Wetter im Januar um, es folgte ein milder wechselhafter milder Restmonat ohne großartig Schnee.
Der Februar war anfangs mild, dann folgte unter Hochdruckeinfluss neben viel Sonnenschein noch mal starker Kahlfrost bei dünner Schneedecke bis -15.5°C . Die letzte Dekade war 6 K zu kalt !
Im März mit 194 Stunden das doppelte an Sonne und bei etwas zu milden Temperaturen langsames Frühlingserwachen.
Im April setzte Frühlingsexplosion ein, zeitig wie bisher noch nie gab es die Kirschblüte (10.-15.04.), bis zum Monatsende waren selbst die Apfelbäume schon teilweise verblüht. Kein Wunder, war der April doch 4 K zu warm und brachte es auf 202 Sonnenstunden.
Der Mai brachte kurzzeitig einen herben Rückschlag, Schneefall am 03. bescherte den höheren Lagen sogar noch einmal eine Schneedecke, anschließende Frostnächte machten örtlich Schaden. Danach kam der Frühling zurück, und mit fast 300 Sonnenstunden hat der Wonnemonat seinem Namen Ehre gemacht.
Der Juni war zu trocken, Gewitter zogen oft vorbei, 224 Sonnenstunden, und 2 K Wärmeüberschuss machten aus ihm einen angenehmen Sommermonat.
Der klassische Urlaubsmonat Juli war geprägt durch intensive Niederschläge und durchwachsenes Wetter. Ein stabiles Hoch gab es nicht. Die Sonne kämpfte sich dennoch wacker durch die Wolken, schaffte mit 180 Stunden das Soll aber nicht ganz. Stattdessen fielenn 241 mm Niederschlag, das 2,5 fache, dabei gab es an der Spree um den 21. wieder Hochwasser.
Der August wurde 1 K zu warm, sonnenscheinnormal und zu trocken. Da auch hier der leicht wechselhafte Charakter überwog, kamen Sonnenanbeter nicht so richtig zum Zug. Am 26. wurde mit 32.4°C der wärmste Tag datiert.
Gut dran waren die, die erst im September ihren Urlaub im Plan hatten, denn hier holte der Sommer nach, was er im Juli versäumt hat. Fast 200 Sonnenstunden und 2 K Wärmeüberschuss, normale Niederschläge ließen den nahenden Herbst noch nicht erkennen. Schlagzeilen machte das schwere Hagelunwetter am 11. in Anhalt, kein Wunder bei subtropischen 29°C an diesem Tage.
Auch auf den goldenen Oktober mussten wir nicht gänzlich verzichten. 150 Sonnenstunden sind überm Soll. Einen Rekordstart legte er hin. 24 bis 27°C, 10 Stunden Sonne und kein Wölkchen luden nochmals zum ausgiebigen Sonnen ein. Danach ging es abwärts und erste Nachtfröste läuteten den Herbst ein.
Diese waren aber erträglich, denn ein neuer Rekordmonat stand bevor
- der November. Er hatte eine stabile Hochdrucklage aufzuweisen, wo besonders in der Höhe Warmluft herangeführt wurde. So gab es zeitweilig auf dem Fichtelberg höhere Werte als dort im Hochsommer. Hier unten herrschte Inversionswetter. Milde Tage, kühle Nächte waren die Folge. Dank südlicher Strömung lösten sich Nebelfelder hinter den Bergen häufig auf. So schien die Sonne mit 140 Stunden über das doppelte mehr als üblich. Regen fiel nur an 2 Tagen, neuer Negativrekord für diesen Monat. Die längste Trockenperiode beginnend im Oktober war zu verzeichnen. Im Sommer wäre dies in eine extreme Dürre gemündet.
Der Dezember 2011 wurde dann komplett anders und auch das ganze Gegenteil vom Vorjahr, wo Schneemassen das Leben schwer machten. Ergiebige Niederschläge, die sich bis Monatsende auf 94 mm summierten, fast durchgehende Westwetterlagen und Schneelosigkeit im Flachland bestimmten den 1. Wintermonat. Die Sonne verfehlte mit 40 Stunden knapp ihr Ziel, es wurde aber 3 K zu warm. Dies zeigt, dass Skilifte oder sonstige Wintersportfantasien bei uns Utopie sind und am Ende herausgeworfenes Steuergeld.
Sturmtief Joachim brachte es am 16. auf 101 km/h, aber auch zuvor am 14. und 8. war es mit 100 und 98 km/h sehr stürmisch.
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